Tiergestützte Intervention
Tiergestützte Intervention ist der Überbegriff für alle Arbeiten im tiergestützten Bereich. Ausgebildete Fachkräfte leiten die Menschen in der Mensch-Tier-Begegnungen professionell an und begleiten sie.
Durch die Teilnahme an diesen Einheiten soll das körperliche, seelische und soziale Wohlergehen der Menschen verbessert werden. Es werden hierbei je nach Zielgruppe pädagogische, soziale, therapeutische oder gesundheitsfördernde Ziele durch den Einsatz von Tieren und der Natur verfolgt.
Es gibt viel auf dem Hof zu entdecken – jede Jahreszeit bringt neue Aufgaben mit sich.
„Green Care“ steht für verschiedene Aktivitäten und Interaktionen zwischen Mensch, Tier und der Natur. Hierzu zählt auch, wenn wir mit Klientinnen und Klienten aktiv in der Natur mit Pflanzen und Tieren interagieren. Beete anlegen, pflegen und ernten gehören zu den Gartenarbeiten, die Erfolgserlebnisse schaffen und die Lebensqualität steigern. Eigenen Saft aus den Äpfel aus dem Obstgarten herstellen oder mit eigens angebauten Lebensmitteln kochen.
Regelmäßig finden hierzu Angebote im Freien statt. Unsere Gärtnerin holt die Bewohnerinnen und Bewohner aus der Wohngemeinschaft und den Appartements ab und dann wird gemeinsam an den auch für Rollstuhlfahrer geeigneten Hochbeeten Zeit verbracht. Gemeinsam werden Salat, Radieschen, Zucchini und weiteres Gemüse angepflanzt, gepflegt und geerntet.
Sinnvolle Tätigkeiten und sinnliche Erlebnisse mit Tieren und Natur sollen zu Ruhe und Erholung führen. Diese Zeit trägt zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Ressourcen bei. Fähigkeiten werden stabilisiert und gestärkt. Oftmals verschüttete Erinnerungen wieder hervorgeholt und die Kommunikation gefördert. Es ist einfach schön, wenn verschiedene Generationen auf dem Hof unterwegs sind und dieser mit Leben gefüllt wird.
Die Würde und Einzigartigkeit jedes Einzelnen steht im Mittelpunkt. Die Menschen und Tiere haben ganz verschiedene Lebenswege hinter sich.
Jede Tierart hat ihre besondere Stärke. Sie lassen sich auditiv, haptisch, olfaktorisch und visuell wahrnehmen.
Das Federvieh Huhn bietet viele Anknüpfpunkte in der tiergestützten Biografie. Die kommunikativen Tiere gackern herum und muntern ihr menschliches Gegenüber auf. Der Hahn kräht, die Hühner glucksen entspannt vor sich hin und lassen sich mit Geduld und einfühlsamen Bewegungen auf den Arm nehmen. Es ist spannend und interessant ihnen zuzuhören Sie reagieren auf unsere Ansprachen und freuen sich wenn sie gefüttert werden.
Die anstehenden Stallarbeiten wie das Befüllen eines Sandbades, das Herstellen eines „Hühnermüsli`s“ und das Leeren der Legenester sind wichtige Aufgaben. Die gefundenen Eier können zu einem leckeren Kuchen für alle Beteiligten verarbeitet werden. Bei einem Kaffee können sich die Klientinnen und Klienten über ihre tierischen Erfahrungen austauschen.
Ziegen sind sehr gesellig, neugierig, intelligent und bewegungsfreudig. Strotzen nur so vor Lebensfreude was schnell abfärben kann, da sie uns oft zum lachen bringen. Alleine das Beobachten, wenn Ziegen ihren normalen Alltag leben, lässt Menschen erfreuen. Sie klettern und springen gern herum und zeigen nicht selten ihre Kunststücke. Gemeinsames arbeiten, wie das Gelände mit neuen Ästen und Baumstämmen umzugestalten, lässt Menschen und Tiere immer wieder neue Fähigkeiten entdecken. Genau wie wir, lieben Ziegen die Abwechslung.
Die Bereitschaft zur Mithilfe ist freiwillig und richtet sich individuell nach Vitalität, Mobilität und Erfahrung jedes Einzelnen. Jeder Mensch wird mit dem was er mitbringt wertgeschätzt und kann sich ganz nach Belieben und Befinden einbringen.
Im Umgang zwischen Menschen, Tieren und der Natur entsteht eine Atmosphäre von Sicherheit und Zugehörigkeit. Tiere haben keine Vorurteile, denn sie leben nicht nach unserer Norm- und Wertekultur. Sie vermitteln uns bedingungslose Akzeptanz.
Für uns den Pflegehof München e.V. sind die Hoftiere ein Grundstein im Konzept und nicht mehr wegzudenken.
Wir sind überzeugt von den Erfolgen in der tiergestützten Intervention.
Deshalb liegt es auch in unserer Verantwortung mit diesen so wertvollen Lebewesen achtsam umzugehen. Achtsamer Umgang bedeutet für uns, den Tieren mit Respekt gegenüber zu treten und sie als fühlendes Lebewesen mit ihren eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen.
An den tiergestützten Einheiten können Gesamtgruppen, Kleingruppen und Angehörige sowie auch einzelne Personen teilnehmen.